Friedhof Moosburg: Anton Scheidt *1898 †1946

Bild 12-05-0028:
vom Friedhof Moosburg, hölzerne Grabtafel (urprünglich wohl ein Kreuz, eigene Aufnahme und Rekonstruktion 2012) von Anton Scheidt
*12. Oktober 1898
†10. Januar 1946 im Internierungslager Moosburg
verheirateter Bauunternehmer aus Paderborn
, verstorben lt. Sterbebuch Nr. 3/46 an Darmverschluß nach Darmkatarrh, bestattet Friedhof Moosburg R.Gr. (Anmerkung Reihengrab) 21
(Quelle:
Auflistung Standesamt Moosburg, 7. November 1950)
 
er war SS-Untersturmführer und Bauleiter Straßenarbeiten und Steinbruchnutzung Lager Plaszów (Polen, Distrikt Krakau)
 

 

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Das Lager Plaszów wurde 1942 als Zwangsarbeitslager für Juden aus dem aufgelösten Krakauer Ghetto (2 1/2 km entfernt) errichtet. 1943 wurde es Sammellager für weitere aufgelöste Ghettos und Zwangsarbeitslager im Distrikt Krakau.
Neben dem jüdischen Teil gab es ab Juli 1943 auch einen Bereich für nichtjüdische Polen (10-20 % der Häftlinge). Auch waren hier einige Roma inhaftiert.
Januar 1944 wurde das Lager Plaszów in ein Konzentrationslager umgewandelt. Die endgültige Größe des Lagers betrug 80 Hektar.
Innerhalb des Lagers Plaszów befand sich ein Steinbruch. 
Während das Lager noch Zwangsarbeitslager war, nutze die Firma Klug den Steinbruch. Später übernahm der Betrieb Anton Scheidt die Ausführung der Straßenarbeiten und die Nutzung des Steinbruchs.
Scheidt machte dabei ein sehr gutes Geschäft. Er hatte aber nur wenig Ahnung von den Arbeiten und traf oft falsche Entscheidungen. Als SS-Mann wurde er jedoch dafür nicht verantwortlich gemacht - der jüdische Ingenieur Zygmunt Grünberg mußte als Sündenbock herhalten.
 
Quelle: DER ORT DES TERRORS, Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 8 von C.H. Beck

 

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